Das Sprichwort „Zum Steinerweichen“ beschreibt jemanden, der so heftig weint, dass er Steine erweichen kann – eine physikalische Unmöglichkeit. Tränen im Gesicht sind eines der kulturgeschichtlich bedeutendsten Symbole, das zweierlei zum Ausdruck bringt: die kathartische Wirkung des Weinens und seine Funktion als „soziales Signal“. Oft werden Tränen als authentischer Ausdruck von Emotionen interpretiert, gleichzeitig stehen sie aber auch unter dem Verdacht, „unecht“ zu sein.
Dieses Schwarz-Weiß-Bild stammt aus einem deutschen Erziehungsratgeber der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als Weinen als etwas galt, das ein Kind meist absichtlich tat, um Macht über seine Bezugspersonen zu gewinnen. Die Bildunterschrift lautet: „So will es Steine erweichen…“.
Die Oberfläche des Jurakalksteins, der maschinell aus dem Fels gebrochen wurde, war jahrelang der Witterung ausgesetzt.